OWM: Besteuerung von Onlinewerbung ausländischer Anbieter über werbende Unternehmen ist der falsche Weg

Das Bundesfinanzministerium prüft derzeit eine 15-prozentige Sonderabgabe auf Onlinewerbung, um US-Digitalkonzerne zu besteuern. Einige Bundesländer preschen bereits voraus und fordern deutsche Unternehmen, die bei diesen werben, rückwirkend zur Zahlung einer Quellensteuer auf ihre Werbeausgaben.

OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz kritisiert dieses Vorgehen deutlich: „Es ist den deutschen Steuerbehörden bislang scheinbar nicht gelungen, Google, Facebook und Co. hierzulande zu besteuern. Der Weg, der nun von einigen Finanzämtern beschritten und auf dem Rücken deutscher Werbungtreibender ausgetragen wird, ist der falsche Weg und bedroht insbesondere mittelständische Werbungtreibende und Start-ups letztere sogar in ihrer Existenz. Dass Werbungtreibende sich die zusätzlichen Steuerausgaben von den US-Digitalkonzernen zurückholen, geht aber völlig an der Realität vorbei. Die Finanzämter sind mit der Aktion übers Ziel hinausgeschossen.“

Sollte sich das Bundesfinanzministerium zu einer einheitlichen bundesweiten Quellensteuer auf Onlinewerbung bei ausländischen Anbietern entschließen, hätte das weitreichende Folgen auf die gesamte deutsche Wirtschaft. Jedes Unternehmen, das beispielsweise auf Google Werbung schaltet, wäre davon betroffen und müsste teilweise Millionenbeträge zusätzlich versteuern. Schütz: „Wir appellieren an die deutsche Politik, ihre Pläne im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu überdenken. Die Besteuerung internationaler Konzerne muss schnellstmöglich auf EU-Ebene gelöst werden.“