Werbungtreibende Wirtschaft warnt vor überzogenen Preisforderungen der elektronischen Medien

Kritische Situation beim Sekundär-Medium Hörfunk

Der Vorstand der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) hat auf seiner Sitzung am 08. August in Frankfurt erneut vor überzogenen Preisforderungen der Werbeträger, insbesondere der privaten elektronischen Medien, gewarnt. Eine rein nachfrageorientierte Preispolitik dient, so die OWM, mittelfristig weder den Interessen der privaten Rundfunkanbieter noch der gesamten werbungtreibenden Wirtschaft. Das in der Vergangenheit aufgebaute Vertrauensverhältnis gerade zu den in der OWM vertretenen werbungtreibenden Unternehmen beruht auf Kontinuität, Verläßlichkeit und Sicherheit. Preisanhebungen, die letztlich nur auf noch nicht eingetretenen Projektionen erwarteter Reichweitengewinne im nächsten Jahr beruhen und durch kurzfristige Nachfrageimpulse gestützt sind, verstärken den Druck auf die werbungtreibende Wirtschaft, der ohnehin durch die bestehende Duopol-Situation im privaten Rundfunk besteht.

 

Die Politik bleibt daher aufgefordert, durch verstärkten Wettbewerb im TV-Werbemarkt, etwa durch eine Deregulierung der öffentlich-rechtlichen Werberegelungen, mehr Alternativen für die werbungtreibende Wirtschaft zu schaffen. Insbesondere die Preisvorstellungen der in der ProSiebenSAT.1-Media-AG zusammengefaßten Anbieter sind aus Sicht des OWM-Vorstandes schon deshalb ein Zeichen in die falsche Richtung, weil die in der neuen Gruppe erzielten Synergieeffekte eher zu Kostensenkungen, damit zu einem Payback für den Markt führen müßten.

 

 

Besonders kritisch setzte sich der Vorstand der OWM mit den Preisdiskussionen im Hörfunk auseinander: „Hörfunk ist und bleibt ein Sekundär-Medium, das ergänzend sehr wohl genutzt werden kann, auf das aber dann verzichtet werden muß, wenn überzogene Preisvorstellungen ein vernünftiges Preis-/Leistungs-verhältnis nicht mehr gewährleisten“, so Wolfgang Hainer von der OWM in Wiesbaden. Die OWM sieht für die Hörfunkanbieter keinen Anlaß, nach Vorlage der Leistungswerte durch CATI im Hörfunk absolute Preisanhebungen vorzunehmen, da die neue Erhebungsmethode die Wirklichkeit, die sich nicht verändert hat, lediglich besser darstellt. Die OWM plädiert vielmehr dafür, die werbungtreibende Wirtschaft in ihren Anstrengungen, Hörfunk weiter zu intensivieren, nicht durch Mediainflation zu behindern.

 

 

 

Rückfragen: Wolfgang Hainer Tel. 0611/5867-0