Berlin / München, den 9. Mai 2007. Uwe Becker (49) ist zum neuen Vorsitzenden der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) gewählt worden. Der Media Director von Unilever Deutschland GmbH, bislang stellvertretender Vorsitzender, führt die OWM, die mehr als 80 renommierte werbungtreibende Unternehmen in Deutschland vertritt, in den nächsten drei Jahren.
Stellvertreter des neuen OWM-Vorsitzenden ist Frank Schübel, Deutsche Bahn AG. Zum Schatzmeister wurde Helmut Grosscurth, Henkel KGaA gewählt. Zum insgesamt neunköpfigen Vorstand, der in diesem Frühjahr ebenfalls neu gewählt wurde, gehören außerdem Roland Brandstätt, Kellogg (Deutschland) GmbH, Anja Jeglinski, Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, Susanne Kunz, Procter & Gamble Service GmbH, Frank Mayerhofer, Intersnack Vertriebs GmbH, Thomas Schönen, Beiersdorf AG sowie Béatrice Guillaume-Grabisch, Coca-Cola GmbH, als Delegierte des Markenverbandes.
Die OWM vertritt die Interessen der deutschen werbungtreibenden Unternehmen in allen Fragen der Marketing-Kommunikation gegenüber Agenturen, Medien und der Politik. Insgesamt investieren die Unternehmen des Verbandes mehr als 6,3 Milliarden Euro im Jahr für Kommunikation in klassische Medien.
Sie repräsentiert rund 90 Prozent der Top 10 Werbungtreibenden im deutschen TV-Werbemarkt und drei Viertel der 20 Unternehmen mit dem höchsten Werbebudget im gesamten deutschen Werbemarkt. Dazu gehören führende Unternehmen der Markenartikelindustrie, der Automobilindustrie, der Finanz- und Versicherungswirtschaft sowie der Telekommunikation.
Drei Themen wird der neue Vorstand in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen:
1. Der Kampf gegen Einschränkungen der Kommunikations-freiheit. Jede Marke muss nach Ansicht der OWM den Verbraucher über ihre speziellen Eigenschaften und Vorteile informieren können; Werbung und Sponsoring stellen einen wesentlichen Teil der Kommunikation von Marken dar. Becker: „Werbeverbote sind eindeutig der falsche Weg und die OWM wird auf nationaler und internationaler Ebene unvermindert für die Freiheit der Werbung eintreten.“
2. Die Transparenz im Mediageschäft. „Die Forderung der OWM nach Transparenz im Mediageschäft war absolut notwendig. Sie ist weiterhin aktuell“, sagt der OWM-Vorsitzende Becker. Transparente Abläufe zwischen allen Beteiligten sind nach Ansicht der OWM die Basis für eine faire Partnerschaft zwischen werbungtreibenden Unternehmen, Agenturen und Medien. „Mediapläne müssen sich an den Marketingstrategien des Unternehmens ausrichten und nicht an Agentur-Rabatten und so genannten Kickbacks.“
3. Die Zukunft der Kommunikation. Die OWM wird sich intensiv mit der Frage beschäftigen, welche Entwicklung die Kommunikation in den nächsten zehn Jahren nimmt und welche Konsequenzen sich für Inhalte und Kommunikationskanäle ergeben. Daraus abgeleitet stellt sich die Frage, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Medien, Agenturen und werbungtreibenden Unternehmen zukünftig gestaltet. „Wir müssen schon heute eine Vorstellung hinsichtlich der Kommunikation von morgen entwickeln.“, so Frank Schübel, stellvertretender Vorsitzender der OWM.
Die außergewöhnlich positive Entwicklung der Wirtschaft sollte durch leistungsbezogene Preispolitik der Medien mitgetragen werden und nicht durch eine hohe Inflation der Mediakosten ausgebremst werden. „Während die Leistung vieler Medien kontinuierlich sinkt, wird den werbungtreibenden Unternehmen mit erheblichen Preiserhöhungen durch die Medien kräftig in die Kasse gegriffen“, kritisiert Becker. „Die Unternehmen betrachten diese Entwicklung mit großer Sorge“.
Für die einzelnen Mediengattungen prognostiziert die OWM folgende Entwicklung: Online-Werbung wird weiterhin deutlich zunehmen, die OWM und ihre Mitgliedsunternehmen würden sich jedoch hier mehr userrelevante Kreationen und Formate wünschen. Auch TV bleibt sehr wichtig, eine fortschreitende Preisinflation - insbesondere ohne Leistungssteigerungen - wird jedoch zur Überprüfung des Mediamixes in den Unternehmen führen. Das Werbevolumen im Printbereich könnte 2007 allerdings sinken, wie es sich bereits im ersten Quartal andeutete, da offensichtlich die neu eingeführten saisonalen Anzeigenpreise der Verlage abschrecken.